Was macht eigentlich … ein SysAd?

5. Juni 2018


Systemadministratoren, liebevoll SysAds genannt, haben vielleicht nicht den glamourösesten Job der Welt, aber einen extrem wichtigen und anspruchsvollen. Ohne sie ginge hier gar nichts. Sie wachen über die Server und die darauf befindliche Software, richten die Computerarbeitsplätze für ihre Kollegen ein, kümmern sich um Backups und sind immer dann zur Stelle, wenn etwas nicht funktioniert. Was alles noch so dazugehört, lassen wir heute zwei unserer erfahrensten SysAds erzählen: Fred (seit 17 Jahren – also fast von Anfang an – dabei) und Steve (seit 6 Jahren an Bord).

 

Wie seid Ihr SysAd geworden?

Fred: Computerkram ist einfach interessant. Ich habe Informationstechnik und optische Nachrichtentechnik studiert, also eine Ingenieursausbildung gemacht. Angefangen habe ich mit der umgekehrt polnischen Notation, später kam dieses Linux, und noch später gab es dann das Internet. Das erste Bild im Webbrowser war schon ein Erlebnis, wenn man vorher nur textbasiertes BTX kannte.

Steve: Irgendwie wollte ich das immer schon machen, seit ich denken kann und meinen eigenen Rechner habe. Also habe ich dann nach der Schule und einigen Praktika eine Ausbildung zum Fachinformatiker/Systemintegration gemacht.

Was sind Eure Aufgaben als SysAd bei uns?

Steve: Bei EsPresto sind die Aufgaben super global. Als erstes ist da die gesamte Infrastruktur. Das heißt, wir schaffen die Hardware für die Server an, bauen sie auf, verkabeln alles und sorgen dafür, dass die Server immer verfügbar sind. Um die Kleinperipherie kümmern wir uns auch. Wir machen den kompletten User-Support, also die Wartung und das Aufsetzen der Arbeitsplätze. Bei Bedarf unterstützen wir die Entwickler in der Lösungsfindung bei softwarebedingten Problemen. Dazu kommen noch die Domainverwaltung und SSL-Zertifikate, außerdem anwendungsspezifische Sachen wie Confluence, Jira, Nameserver oder die Provisionierung neuer Systeme. Dann gibt es noch das ganze Monitoring, das machen wir mit Icinga2, außerdem Backup-Lösungen und Virtualisierungstechnologien. Und das ganze natürlich nicht nur für uns intern, sondern auch für die Kunden von EsPresto.

Fred: Wie Steve schon gesagt hat: wir machen alles, von PHP über Webinterfaces und Infrastruktur bis hin zu Firewall-Kram. Außerdem natürlich Routing und eine perfekte Dokumentation für unsere Kunden. Insgesamt ist die Arbeit hier sehr spannend: man darf alles machen, man hat eine Testumgebung, kann alles ausprobieren. Und man darf sich selbst einbringen, das gibt es ja auch nicht überall.

EsPresto Kaffeetasse

Ein guter SysAd ist immer hellwach

 

Was macht Ihr nicht so gerne?

Steve: Druckersupport! Drucker nerven.

Fred: Auf den letzten Drücker bei der Produktivschaltung die Codierung von Java-Server-Pages ändern. Das ist zwar reizvoll, aber Spaß macht es nicht.

Auf was seid Ihr besonders stolz?

Fred: Für einen wichtigen Kunden habe ich 10 Jahre lang Bereitschaft gemacht und diesen Kunden so gehalten. Darauf bin ich stolz. Und das eine Mal, wo ich eine wichtige Website online gestellt habe, hat Tomcat sie immer wieder überschrieben. Der Webserver hatte die alten Seiten noch im Cache, aber letztlich ging auch die kleinste Änderung online.

Steve: Vor allem auf unsere HA-Systeme, die sind mittlerweile recht komplex. Wir setzen die Systeme ja auf redundanten Servern auf, die im Falle eines Falles sofort anspringen müssen, also im Bruchteil einer Sekunde und nicht erst nach ein paar Minuten. Und das funktioniert so, wie es soll! Dann ist da noch unser Monitoring-System. Und die Automatisierung bei der Provisionierung von Servern. Monitoring Configs, Backup Configs und das eigene System – geht alles ruckzuck. Händisch wäre das immer ein wahnsinniger Aufwand und extrem zeitintensiv.

Was macht Eurer Meinung nach einen guten SysAd aus?

Steve: Das wichtigste ist, auch dann ruhig zu bleiben, wenn es brennt. Wenn in der Eile Flüchtigkeitsfehler passieren, wird ja nichts besser. Selbst bei nervigen, wiederkehrenden Tickets muss man immer freundlich bleiben. Auch und gerade, wenn das Problem eigentlich längst bekannt ist. Aber man muss auch mal „nein“ sagen können. Und man muss immer offen für Neues sein: ohne ständige Weiterbildung geht in diesem Beruf gar nichts.

Fred: Man braucht Energie, man braucht Geduld. Man sollte auch einen gewissen Bezug zu Netzwerk, Compliance und Konzepten und ein Verständnis für ISO-Normen haben. Außerdem ist es wichtig, immer da zu sein.

 

Bei uns arbeiten eine Menge kluger Leute, die „irgendwas mit IT“ machen – Projektleitung, Entwicklung, Support. Aber was genau verbirgt sich hinter ihren Berufsbezeichnungen? In dieser Reihe stellen wir die wichtigsten Aufgabenfelder bei EsPresto vor.

Teil 2: Was macht eigentlicht … ein Full-Stack-Entwickler?